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In Indien

Hilfe zur Selbsthilfe

Seit Anfang 2018 hat ein Selbsthilfeprojekt in Indien unsere Aufmerksamkeit erregt. Es handelt sich um einen Nähkurs für Frauen, der ermöglichen soll, dass sich diese ihren Lebensunterhalt durch Näharbeiten verdienen können. Das Selbsthilfeprojekt besteht bereits seit 2013 und wird durch einen in Indien tätigen Missionar Namens Sam Vengadasalam betreut und organisiert.

Die Kurse bestehen jeweils aus zehn Teilnehmerinnen und finden zwei Mal im Jahr statt. Es werden in der Regel Frauen ab 18 Jahren zu dem Kurs zugelassen. Allerdings können in besonderen Notsituationen auch schon 16-Jährige am Kurs teilnehmen. Meist entsteht eine bunte Altersmischung von fröhlichen Frauen, die sich ein halbes Jahr lang für fünf Stunden am Tag zum Nähen treffen. Der Kurs wird von einer gelernten Schneiderin geleitet. Sie betreut die Teilnehmerinnen intensiv beim Erlernen der Nähkunst und ermutigt sie, wenn es mal nicht so recht klappen will. Außerdem bestehen strenge Regeln. So dürfen die Frauen nur aus triftigen Gründen eine sehr begrenzte Zahl an Terminen fehlen und es wird sehr auf Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit geachtet.

Finanzierung des Lebensunterhaltes

Diese Regeln sollen eine gute Ausbildung garantieren, aber die Frauen auch für eine spätere Selbstständigkeit befähigen. Genäht wird auf Nähmaschinen mit Pedalantrieb, da die Stromversorgung in Indien nicht stabil ist. Außerdem leben viele der Frauen in Dörfern, die noch gar nicht an das Stromnetz angeschlossen sind. Im Nähkurs nähen die Frauen einfache indische Kleidung für Frauen, Kinder und Männer. Ziel ist es, dass sie diese in ihren Dörfern verkaufen können, um sich so einen Lebensunterhalt verdienen zu können. Als Abschlussprüfung wird ein Sodethar und eine Bluse genährt. Bei der Bewertung der Näharbeiten wird besonders auf eine feste und gerade Naht geachtet, damit die Frauen in Zukunft Kleidung von hoher Qualität und von besonderer Festigkeit nähen.

Unterstützung durch Tabita

Obwohl der Kurs und die Nähmaschine für die Teilnehmerinnen kostenlos sind, entstehen Kosten für das verwendete Material, die Nähmaschine, das tägliche Mittagessen und das Gehalt der Schneiderin.

Wir als Tabita Hilfswerk sind begeistert von der Idee, die Frauen in Indien zur selbstständigen Arbeit zu befähigen und wollen diese Arbeit daher langfristig unterstützen. Besonders da eine hohe Nachfrage besteht und derzeit viele Frauen auf eine Kursteilnahme warten müssen, wollen wir finanzielle Unterstützung bieten, damit die Kurse wie geplant stattfinden und vielleicht sogar in Zukunft um weitere Angebote ergänzt werden können.

Eine eigene Nähmaschine

Neben der Ausbildung erhalten die Frauen die Nähmaschine, an der sie bereits gelernt haben, als Geschenk und Starthilfe, damit sie in ihren Dörfern und Stadtteilen gleich mit der Arbeit beginnen können.

Neben der fachlichen Qualifikation ist während Nähkurs auch für ein gemeinsames Mittagessen gesorgt, da viele der Frauen aus großer Entfernung anreisen oder in sehr armen Verhältnissen leben. Außerdem soll den Frauen Gottes Liebe vermittelt werden. So nehmen sie an einer morgendlichen Andacht teil, in denen ihnen gezeigt werden soll, wie sehr Gott sie liebt und wie wertvoll sie für ihn sind.